Staufensee

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Der Staufensee - oberhalb der Rappenlochschlucht
Der Staufensee – oberhalb der Rappenlochschlucht

Der Staufensee Dornbirn

Der Staufensee ist ein Stausee. Er ist nahe Dornbirn, genauer gesagt zwischen Rappenlochschlucht und Alploch. Er wurde künstlich angelegt, um das Wasser der Dornbirner Ache zur Stromerzeugung zu speichern. Gleichzeitig dient er dem Hochwasserschutz. Er kann max 130.000 m³ Wasser speichern und ist im Vergleich zum Schlegeisspeicher oder den Kaprun Stauseen ein kleiner Stausee. Für deinen Besuch am Staufensee Dornbirn kannst du nicht direkt mit dem Auto zum See fahren. Es gibt keinen einzigen Parkplatz! Entweder du steigst in den Bus (Haltestelle am See) oder du parkst das Auto am Rappenlochschlucht Parkplatz und wanderst ab dort zum See. Hier die passende Karte zur Orientierung, klick unverbindlich hinein:

Wissenswert über den Staufensee

Der Staufensee ist ein bemerkenswertes Gewässer, das seinen Namen von dem majestätischen Berg Staufen ableitet, der sich stolz über dem See erhebt. Der Berg selbst, mit einer Höhe von 1465 Metern über dem Meeresspiegel, beeindruckt mit seiner kegelförmigen Erhebung und steilen Felswänden. Die Geschichte des Staufensees ist eng mit dem Hochwasserschutz und der Energieerzeugung in der Region verbunden. Nachdem ein schweres Hochwasser am 15. Juli 1824 in Dornbirn die dringende Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen an der Dornbirner Ache verdeutlicht hatte, wurde zwischen 1828 und 1834 eine Kiessperre in Form eines Staudamms an der Stelle errichtet, an der sich heute die imposante Staumauer befindet. Diese Kiessperre erlitt jedoch durch ein weiteres Hochwasser im Jahr 1891 schwere Schäden, und es war erforderlich, die Staumauer zwischen 1893 und 1894 als imposante Gewölbe- bzw. Bogenstaumauer mit einer Höhe von nunmehr 12 Metern wieder aufzubauen. Diese besteht aus massiven Steinen und wird auch als Zyklopenmauerwerk bezeichnet.

Die Bedeutung des Staufensees führte schließlich zur Gründung der Stauweihergenossenschaft am 7. Mai 1897, die sich um den Betrieb und die Instandhaltung des Sees kümmert. In den Jahren 1897 bis 1899 wurde die Staumauer weiter verstärkt und auf eine Höhe von 21 Metern erhöht. Gleichzeitig wurde das Kraftwerk Ebensand errichtet, das die Wasserkraft des Staufensees nutzt und zur Energieerzeugung beiträgt. Die geografische Lage des Staufensees ist beeindruckend. Er befindet sich etwa 1,3 Kilometer Luftlinie vom Gütle entfernt und ist ungefähr 4,5 Kilometer vom Stadtzentrum von Dornbirn entfernt. Mit einer maximalen Länge von 400 Metern und einer Breite von 160 Metern gliedert sich der See in den Vordersee bei der Staumauer und den Hintersee in Richtung des Kraftwerks Ebensand.

Der Staufensee ist von einer faszinierenden Geologie geprägt. Er liegt in einer flachen Mulde zwischen dem Alploch und dem Rappenloch. Das umliegende Gebiet besteht aus Kalkgestein, das mit Mergel-Einschlüssen aus dem Helvetischen System durchsetzt ist. Durch die natürliche Zerkleinerung des Mergels durch das Wasser entsteht eine beträchtliche Menge an Schlamm, der zusammen mit biogenen Stoffen wie Ästen im Staufensee abgelagert wird. Um eine Verlandung des Sees zu verhindern, wurden in den 1970er Jahren umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt, bei denen der durch Schwemmgut verstopfte Grundablass wieder freigelegt wurde.

Leider gibt es gegenwärtig eine Herausforderung, die den Staufensee und das Kraftwerk Ebensand betrifft. Im Jahr 2011 kam es zu einem Felssturz in der benachbarten Rappenlochschlucht, der Auswirkungen auf den Staufensee hat. Der Felssturz führte zu einer Veränderung des Wasserdurchflusses und erhöhte das Niveau des Wassers in diesem Teil der Schlucht. Dadurch wird die normale Abführung des Schwemmmaterials aus dem Staufensee durch Hochwasser erschwert, und es besteht die Gefahr einer zunehmenden Verlandung des Sees in den kommenden Jahren. Diese Situation hätte auch direkte Auswirkungen auf die Funktionalität des Kraftwerks Ebensand, das auf eine ausreichende Wasserversorgung angewiesen ist.

Das Stauvolumen beträgt rund 0,13 Millionen Kubikmeter, und die Staumauer erreicht eine Höhe von 22 Metern. Die Breite des Staumauerfußes beträgt 9,6 Meter, während die Staumauerkrone eine Breite von 3 Metern aufweist. Das Bauwerk selbst ist als imposante Gewölbe- bzw. Zyklopenmauerwerk ausgeführt. Das Stauziel liegt bei 592 Metern über dem Meeresspiegel, während das Absenkziel bei 586 Metern über dem Meeresspiegel liegt. Der Staufensee verfügt über einen Grundablass und einen Mittelablass, und an der linken Seite der Staumauer befindet sich ein Umlaufkanal, der für den Hochwasserabfluss genutzt wird. Zusätzlich gibt es einen 84 Meter langen Tunnel mit einer Neigung von 11 Prozent an der westlichen Seite der Staumauer, der für die Spülung des Stausees verwendet wird und früher auch zur Wasserversorgung für Holztriftungen diente.

Der Staufensee ist nicht nur ein beeindruckendes Gewässer, sondern auch ein wichtiges Element der Energieversorgung und des Hochwasserschutzes in der Region. Seine Geschichte, geografische Lage und technischen Merkmale machen ihn zu einem bedeutenden Ort, der sowohl natürliche Schönheit als auch menschliche Ingenieurskunst vereint. Der Staufensee und seine Umgebung bieten Besuchern die Möglichkeit, die imposante Staumauer, die umliegende Landschaft und die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu erkunden. Gleichzeitig erinnert er uns an die Bedeutung der nachhaltigen Bewirtschaftung und Pflege unserer Gewässer, um ihre Schönheit und Funktionalität für zukünftige Generationen zu erhalten.

Der große Wasserfall

Imposant, der Staufensee Wasserfall in Österreich
Imposant, der Staufensee Wasserfall in Österreich

Den ersten Eindruck vom Staufensee haben wir bei unserer Rappenlochschlucht Wanderung bekommen, als wir aus dem Rappenloch heraus gekommen sind. Zuerst haben wir die Staumauer gesehen, die das Wasser im Staufensee zurückhält und dann den großen Wasserfall. Er ist wunderbar anzuschauen. Ein starker Schwall ergießt sich talwärts. Laut und mächtig. Auf der anderen Seite der Staumauer ist es ruhig und märchenhaft. Wieder ganz anders und ebenfalls schön.

Staufensee Rundweg

Der Staufensee Rundweg - leichte Wanderung zwischen Rappenloch und Alploch
Der Staufensee Rundweg – leichte Wanderung zwischen Rappenloch und Alploch

Das türkisgrüne Wasser steht still im Stausee. Früher konnte man auf dem See sogar mit Ruderbooten fahren, wenn am Wochenende keine Stromerzeugung notwendig war. Diese Zeiten sind aber schon lange vorbei. Ein Wanderweg führt einmal rund um den ganzen Staufensee. Teilweise verläuft er fern der schmalen Straße, meist jedoch auf der geteerten Straße. Solange nicht viel Verkehr in den kleinen Ort Ebnit herrscht, geht es gut zum wandern. Viele Gäste freuen sich über diese kleine Wanderung in Verbindung mit der Rappenlochschlucht. Wir haben die Tour auch gemacht. Hier die Beschreibung:

Zwischenziel auf der Rappenlochschlucht – Alploch Wanderung

Rappenlochschlucht Wanderung Richtung Staufensee
Rappenlochschlucht Wanderung Richtung Staufensee

Für uns ist der Staufensee ein Zwischenziel. Wir wollen noch weiter zum Alploch. So wandern wir auf der einen Seite des Sees entlang, bis wir nach rund 15 Minuten das Ende erreichen. Hier zweigt der Wanderweg zum Alploch ab. Bevor wir den Eingang in die Alplochschlucht erreichen, sehen wir das Elektrizitätswerk. Hier wird mit Wasserkraft Strom erzeugt. Bereits seit 1899 gibt es dieses Kraftwerk. In der damaligen Zeit war das eine Besonderheit. Durch das Fenster können wir einen Blick auf die Maschinen werfen. Gleich hinter dem Kraftwerk ist unser Einstieg in das Alploch. Ganz dicht stehen die Felsen hier zusammen… Das sind die Bilder und die Beschreibung dazu:
–> Alploch

Die häufigsten Fragen

Wo befindet sich der Staufensee?

Der Staufensee liegt in der malerischen Region Vorarlberg in Österreich. Genauer gesagt befindet er sich in der Nähe der Stadt Dornbirn. Von Dornbirn aus ist der See etwa 4,5 Kilometer entfernt. Vom Bodensee sind es etwa 15 Kilometer bis zum Stausee.

Kommt man mit dem Auto hin?

Theoretisch kannst du mit dem Auto von Bregenz an den Stausee fahren. Jedoch gibt es keinerlei Parkplätze am See. Zudem ist die Straße sehr schmal und es sind viele Wanderer unterwegs. Besser du läßt das Auto am letzten Parkplatz stehen. Hier der Link zum Rappenlochschlucht Parkplatz, der ist perfekt für deinen Ausflug an den See.

Kann man um den Staufensee wandern?

Ja, es ist möglich, um den Staufensee zu wandern. Der See bietet eine schöne landschaftliche Umgebung, die sich ideal zum Wandern eignet. Es gibt einen Wanderweg entlang der Staumauer, der einen Rundweg um den See bildet. Dieser Weg bietet Wanderern eine großartige Möglichkeit, die Natur und die malerische Aussicht auf den See und die umliegenden Berge zu genießen.

Wie entstand der Staufensee?

Die Entstehung des Staufensees geht auf das 19. Jahrhundert zurück. Nachdem Dornbirn im Jahr 1824 von einem schweren Hochwasser der Dornbirner Ache betroffen war, erkannte man die Notwendigkeit von Hochwasserschutzmaßnahmen. In den Jahren 1828 bis 1834 wurde daher eine Kiessperre, also ein Staudamm, errichtet, um Überschwemmungen entlang des Flusses zu verhindern. Im Laufe der Zeit wurde die Staumauer weiter verbessert und verstärkt.

Welche geologische Besonderheit hat der Staufensee?

Der Staufensee liegt in einer geologisch interessanten Umgebung. Er befindet sich in einer flachen Mulde zwischen dem Alploch und der Rappenlochschlucht. Das umgebende Gestein besteht hauptsächlich aus Kalkgestein mit Einschlüssen von Mergel. Diese geologische Formation führt dazu, dass sich im Staufensee eine beträchtliche Menge an Schlamm und Schwemmmaterial ansammelt. Um einer Verlandung des Sees entgegenzuwirken, ist es notwendig, regelmäßige Spülungen durchzuführen, um den Sedimenteintrag zu reduzieren.

Welche Funktionen erfüllt der Staufensee?

Der Staufensee erfüllt mehrere wichtige Funktionen. Einerseits dient er als Wasserspeicher für das angrenzende Kraftwerk Ebensand. Das Wasser aus dem See wird genutzt, um Strom zu erzeugen. Andererseits spielt der Staufensee eine bedeutende Rolle im Hochwasserschutz. Durch seine Kapazität zur Rückhaltung von Wasser trägt er dazu bei, die Dornbirner Ache zu regulieren und das Risiko von Überschwemmungen in der Umgebung zu verringern.

Weiterführende Links zu sehenswerten Stauseen

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